Handwerkskonjunktur im Rhein-Main-Gebiet bleibt verhalten


Selbsteinschätzung der Betriebe in der Region besser als befürchtet
Die Corona-Krise prägt auch im zweiten Quartal 2020 die konjunkturelle Entwicklung im regionalen Handwerk im Rhein-Main-Gebiet. Im Zuge der jäh einsetzenden Krise waren Begegnungsverbote, Betriebsbeschränkungen und -schließungen kurzfristig in Kraft getreten. Durch diese hatte im ersten Quartal 2020 die bis dahin ein Jahrzehnt andauernde gute konjunkturelle Entwicklung im regionalen Handwerk im Rhein-Main-Gebiet eine deutliche Zäsur erfahren. Dadurch war die Selbsteinschätzung der Handwerksbetriebe im Rhein-Main-Gebiet zur aktuellen Konjunktur in ein Rezessionsszenario abgerutscht. In den jetzt vorliegenden Zahlen für das zweite Quartal 2020 sind diese Einschnitte immer noch prägend. Denn die Umsatzausfälle aufgrund von Betriebsbeschränkungen und -schließungen, von verunsicherten Kunden zurückstellten oder stornierten Aufträge sowie verzögerten Verwaltungs- und Genehmigungsprozesse werden in Gänze nicht aufholbar sein. Allerdings fällt die Selbsteinschätzung der Handwerksbetriebe im Rhein-Main-Gebiet deutlich moderater und im Vergleich zu den Erwartungen aus dem Vorquartal besser aus als befürchtet. 

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich die Handwerkskonjunktur im Rhein-Main-Gebiet nach dem Einschnitt zu Jahresanfang im zweiten Jahresviertel 2020 wegen der Ausnahmesituation aufgrund des Corona-Virus weiter auf reduziertem Niveau befindet. Die meisten Indikatoren zu Auslastung, Aufträgen, Beschäftigung, Umsätzen und Investitionen zeigen jedoch keinen weiteren Rückgang oder einen leichten Anstieg an. Entsprechend hat sich die Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage stabilisiert: Etwa jeweils ein Drittel der Betriebe bewertet sie mit schlecht, befriedigend bzw. gut. Beim Ausblick auf das dritte Quartal 2020 bleibt die Einschätzung zur erwarteten Geschäftslage in den kommenden drei Monaten per Saldo negativ, aber nicht mehr so pessimistisch wie der Ausblick vor drei Monaten ausgefallen war.